Viele von euch wissen es vielleicht schon: Am 24. Mai feiern wir den Pansexual & Panromantic Awareness Day. Aber warum eigentlich? Primär geht es darum, Menschen mit pansexueller oder panromantischer Orientierung mehr Aufmerksamkeit zu schenken und sie ins Bewusstsein zu rücken!
Jede sexuelle Ausrichtung hat ihre Daseinsberechtigung und es ist wichtig, Menschen nicht zu vergessen. Nach wie vor leiden pansexuelle oder panromantische Personen unter Stigmatisierung, Ausgrenzung und vor allem unter Vorurteilen.
Pan* – wir lieben euch, und ihr liebt ALLE
Wir möchten euch die Möglichkeit geben, alles über „Pans“ zu lernen und so noch besser zu verstehen, wie ihr oder euer Gegenüber tickt. So wie Schwule das Recht haben, ihren Gay-Stolz zu repräsentieren, wird mit dem Pansexual & Panromantic Awareness Day dieser Gruppe von Menschen geholfen!
Was ist „Pansexual“? Ein kleiner Auffrischungskurs
Wisst Ihr, was für Pansexuelle und Panromantiker echt richtig nervig ist? Die ständige Witzelei über den Begriff „Pan“. Nein, es hat nichts mit der englischen Pfanne zu tun. Nein, „Pans“ stehen nicht auf Pfannen. Eigentlich kommt es nämlich aus dem griechischen, wo Pan für “gesamt, alles, umfassend“ steht.
Pansexuell und Panromantisch sind zwei unterschiedliche Orientierungen. Pansexuell zu sein bedeutet, dass sexuelle Anziehung zu einem anderen Menschen nicht auf eine bestimmte Geschlechtsidentität oder ein bestimmtes Geschlecht bezogen ist. Panromantische Menschen empfinden ähnlich, allerdings auf der romantischen Ebene und nicht auf Sex bezogen.
Irrtümer und Klischees zu Pans
„Awareness“ bedeutet auch, dass wir verstehen, was Pansexualität/Panromantik überhaupt bedeutet. Um das zu verdeutlichen, wollen wir heute mit einigen Klischees und immer wieder rausgehauenen Behauptungen aufräumen, die nachweislich nicht der Wahrheit entsprechen!
- Pansexualität = Bisexualität: Pans und Bis hören den Vergleich zwischen ihren Sexualitäten leid. Es gibt Überschneidungen, aber auch viele Unterschiede. Pans begehren alle Geschlechter, während Bisexuelle sich zu Menschen zweier oder mehrerer Geschlechter hingezogen fühlen. Die Definitionen von Bisexualität sind vielfältig und umstritten. Das ‘+’ symbolisiert die Vielfalt und zeigt, dass bi+sexuelle Menschen zu Menschen aller Geschlechter hingezogen sein können.
- Pansexuelle sind beziehungsunfähig: WTF denken wir uns da nur, aber dieses Klischee hält sich hartnäckig. Das ist genauso falsch wie die Aussage, dass Schwule generell ohne Kondom vögeln! Pansexuelle oder -romantische Menschen können ganz normale Beziehungsmodelle leben oder sich auf offene Beziehungen, Dreierbeziehungen etc. einlassen. Lediglich die Partnervielfalt ist größer, da keine Orientierung am Geschlecht erfolgt.
- Pansexuelle können keine Geschlechter erkennen: Als „geschlechtsblind“ werden Pansexuelle sehr oft bezeichnet und auch das ist nichts als ein Klischee. Eine panromantische oder pansexuelle Person kann sehr wohl die Geschlechtsidentität des Gegenübers erkennen und respektiert sie auch. Es spielt lediglich bei der sexuellen oder romantischen Präferenz keine Rolle, als was sich der andere identifiziert.
- Alle Pansexuellen sind untreu und promiskuitiv: Auch das ist so ein typisches Klischee, was Pans zur Genüge kennen. „Du stehst doch auf alles, da kannst du ja nicht treu sein.“ Falsch! Menschen, die sich als pansexuell identifizieren, können genauso monogame Beziehungen führen, wie alle anderen auch – wenn das so gewünscht wird.
- Eine weitere Sexualität – „Trend“: Einige halten Pansexualität und Panromantik für einen Trend und sehen sie nicht als gültige Sexualitäten an. Sie glauben, dass es nur zwei Geschlechter gibt und finden die Anziehung zu non-binären Personen unnatürlich.
- “Just a Phase”: Ein weiteres Klischee behauptet, dass Pansexualität und Panromantik nur eine Phase sind, die Menschen durchmachen, bevor sie schließlich ihre “wahre” sexuelle Orientierung oder romantische Neigung entdecken. Wieder einmal ist dies ein Vorurteil, das einfach nicht wahr ist. Pansexualität und Panromantik sind genauso gültige Identitäten wie jede andere sexuelle oder romantische Orientierung.
Auf wen stehen Pansexuelle/Panromantiker?
Wir wissen jetzt also, dass pansexuelle/panromantische Menschen keinen Wert darauflegen, welche Geschlechtsidentifikation das Gegenüber empfindet. Aber was heißt das in der Praxis? Haben sie überhaupt keine Vorlieben und nehmen einfach „jeden“? Natürlich nicht! So wie du vielleicht einen bestimmten Typ Mann bevorzugst, so haben auch Pansexuelle/Panromantiker gewisse Vorlieben. Der eine mag blonde Haare, der nächste einen eher schrillen Charakter, lediglich das Geschlecht und Geschlechtsidentität spielen keine Rolle.
Pansexualität leitet sich übrigens aus dem griechischen Präfix „pan“ ab, was „alles“ bzw. „alle“ bedeutet. Kombiniert mit den Begriffen Sexualität oder Romantik deutet das Wort also an, dass eine Person romantische oder sexuelle Gefühle gegenüber allen Geschlechtern und Geschlechtsidentifikationen empfinden kann (nicht muss). Das schließt unter anderem folgende Gruppen mit ein:
- Transgender
- Genderqueer
- Frau und Mann
- Non-binäre Menschen
- sämtliche andere Geschlechtsidentitäten
Wichtig zu wissen: Pansexualität und Panromantik sind zwar sehr ähnlich, treten aber nicht immer gemeinsam auf. Es ist durchaus möglich, dass eine Person romantische Gefühle gegenüber Menschen aller Geschlechtsidentitäten fühlen kann, sich sexuell aber nur zu einem Geschlecht hingezogen fühlt. Es ist auch möglich, dass Panromantiker asexuell leben und nur romantische Beziehungen präferieren. Die Vielfalt ist groß, daher passt niemand so wirklich in eine „Klischee-Schublade.“
Und wofür gibt es einen speziellen Tag?
Der Awareness-Day am 24. Mai dient dazu, die Aufmerksamkeit für Menschen mit pansexueller und panromantischer zu schärfen und ihre Sichtbarkeit in der LGBTQ+ Community zu erhöhen und sie zu zelebrieren. Es ist ein „Feiertag“ für die Vielfalt der menschlichen Liebe und Anziehung und ein Zeichen gegenseitigen Respekts. Der Tag soll dabei helfen, Vorurteile abzubauen und die Community der pansexuellen Menschen zu stärken.
Auch wenn nicht klar ist, wie der Tag eigentlich zustande kam und wer ihn ins Leben rief, zeigt seine Popularität das wachsende Bewusstsein innerhalb der Gesellschaft. Wir feiern gemeinsam die Sexualitätsvielfalt innerhalb der Menschheit und sorgen so dafür, dass sich niemand ausgegrenzt und benachteiligt fühlt. Feier also auch du mit und setze ein Zeichen – für mehr Akzeptanz und Toleranz in der LGBTQ+-Community!
|