Machtgefälle im BDSM – Bin ich lieber unterwürfig oder der Master?

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Ein wesentliches Merkmal von BDSM-Beziehungen oder -Aktivitäten ist ein Machtgefälle. Es bildet den Kern des BDSM-Konzepts und unterscheidet es von den allgemeinen Begriffen Fetisch und Kinks.

Macht lässt sich dabei als die Fähigkeit oder Möglichkeit definieren, etwas zu bewirken oder zu beeinflussen. Sie kann aufgrund einer Position oder eines Amtes ausgeübt werden. Wenn eine Person die Kontrolle über andere hat und Entscheidungen für sie trifft, spricht man von Macht. Eine solche Dynamik kann in Beziehungen zu einem Machtgefälle führen, in dem eine Person eine höhere Machtstellung hat als die andere. Das Machtgefälle kann sich dabei in verschiedensten Formen präsentieren, abhängig von den Wünschen und Vorlieben der beteiligten Partner.

Nehmen und Geben?

In BDSM wird stets zwischen einem aktiven und machtvolleren Partner und einem Partner mit weniger Macht unterschieden, unabhängig davon, ob es sich um eine klassische D/S-Konstellation oder einfache Fesselspiele handelt.

Einige schwule Paare oder BDSM-/Spiel-Gefährten können eine klassische Dominant-Submissive-Beziehung haben, in der einer der Partner die Kontrolle übernimmt und Anweisungen gibt, während der andere Partner sich unterwirft und gehorcht. Andere können eine Switch-Beziehung führen, in der sich beide Partner in dominanten und submissiven Rollen abwechseln.

Es ist auch üblich, dass schwule BDSM-Paare Rituale und Verhaltensweisen entwickeln, die ihr Machtgefälle im Alltag reflektieren. Zum Beispiel kann ein Partner den anderen bitten, ihm zu dienen, während er kocht oder putzt. Diese Art von Rollenspielen kann auch ein wichtiger Bestandteil ihrer sexuellen Beziehung sein.

Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass das Machtgefälle immer auf Freiwilligkeit und Einvernehmlichkeit (Consent) basieren muss. Eine offene Kommunikation über Wünsche, Grenzen und Tabus ist notwendig, um sicherzustellen, dass alle Parteien in der Beziehung sich wohl und sicher fühlen.

Zusätzlich sollten schwule BDSM-Paare auch darauf achten, sich über Gesundheitsrisiken zu informieren, da einige Praktiken mit erhöhten Risiken verbunden sein können. Es ist wichtig, sich auf sichere Praktiken und Verhaltensweisen zu konzentrieren, um unerwünschte Verletzungen oder Infektionen zu vermeiden.

Insgesamt gibt es viele Arten von Machtgefällen in schwulen BDSM-Beziehungen, und es ist wichtig, dass jedes Paar eine Form findet, die für sie funktioniert. Eine klare Kommunikation, Respekt und Einvernehmlichkeit sind jedoch immer die Grundlagen jeder gesunden BDSM-Beziehung.

Macht beim BDSM

Das Machtgefälle in der BDSM-Beziehung oder -Aktivität kann je nach den Vorlieben der beteiligten Personen sehr unterschiedlich sein. Eine klassische Konstellation beinhaltet, dass der Dom über den Sub befiehlt und Fehlverhalten bestraft. In Rollenspielen kann die Machtverteilung ebenfalls klar definiert sein, z.B. Coach und Sportler, Lehrer und Schüler, Vater/Onkel und Sohn/Neffe, Boss und Angestellter, Tierhalter und Pet etc.

Ob das Gefälle nur während einer Session besteht oder dauerhaft im Rahmen eines 24/7-Konstrukts besteht, hängt von den Spiel- oder Beziehungspartnern ab und wird im gegenseitigen Einvernehmen entschieden. Viele Beziehungen finden einen Mittelweg, indem sie BDSM-Elemente in ihren Alltag einbeziehen und durch Rituale den Anfang und das Ende des Machtgefälles markieren.

Trotzdem gleichwertig bleiben

Eine effektive und offene Kommunikation ist von großer Bedeutung für jede Form von Beziehung. Insbesondere in BDSM-Beziehungen, in denen es ein Machtgefälle gibt, ist eine klare und deutliche Kommunikation jedoch unerlässlich. Ohne eine offene Diskussion über Wünsche, Grenzen und Tabus kann die Beziehung nicht erfolgreich sein.

Obwohl es verlockend sein kann, eine Beziehung auf der Grundlage eines 24/7-Konstrukts oder eines Total Power Exchange (TPE) zu führen, ist es wichtig, realistisch zu sein und zu erkennen, dass dies nicht immer möglich ist. Es gibt gesellschaftliche Situationen, in denen Zurückhaltung geboten ist, oder es gibt gesundheitliche oder emotionale Gründe, die das Spielen unmöglich machen können. Der Mensch ist kein Roboter und manchmal ist es einfach nicht möglich, sich in der gewünschten Weise zu verhalten. In solchen Fällen ist es wichtig, eine Pause vom Machtgefälle einzulegen und dies dem Partner oder der Partnerin deutlich zu machen, um Missverständnisse zu vermeiden.

Dies gilt insbesondere für “Vollzeit-Beziehungen”, in denen das Gefälle möglicherweise rund um die Uhr besteht. Eine offene Kommunikation ist hier unerlässlich, um sicherzustellen, dass beide Partner sich wohl und sicher fühlen. Es ist wichtig, einander zu verstehen und Verständnis für die Bedürfnisse und Grenzen des anderen zu haben, um eine gesunde und respektvolle BDSM-Beziehung aufrechtzuerhalten.

Was du in einer BDSM Beziehung mit Machtgefälle beachten solltest

 In BDSM-Beziehungen, in denen es ein Machtgefälle gibt, sind einige wichtige Dinge zu beachten:

  1. Einvernehmlichkeit: Beide Partner müssen eindeutig ihre Zustimmung geben und sich einverstanden erklären, bevor das Spiel beginnt. Es ist wichtig, dass beide Partner ihre Grenzen und Tabus kennen und sich wohlfühlen, bevor sie in eine BDSM-Szene eintreten.
  2. Kommunikation: Offene und klare Kommunikation sind unerlässlich, um sicherzustellen, dass beide Partner sich sicher und wohlfühlen. Beide sollten ihre Wünsche, Grenzen und Bedürfnisse ausdrücken und sicherstellen, dass sie jederzeit in der Lage sind, ihre Einwilligung zu widerrufen.
  3. Sicherheit: Das Spiel sollte in einer sicheren Umgebung stattfinden, um Verletzungen oder andere negative Auswirkungen zu vermeiden. Es ist wichtig, die richtigen Instrumente und Materialien zu verwenden und darauf zu achten, dass keine unvorhergesehenen Gefahren bestehen.
  4. Gesundheit: Beide Partner sollten sicherstellen, dass sie in guter körperlicher und geistiger Verfassung sind, bevor sie in eine BDSM-Szene eintreten. Jederzeit sollten Pausen eingelegt werden können.
  5. Respekt: Auch wenn es eine ungleiche Machtverteilung gibt, ist Respekt unerlässlich. Jeder Partner sollte sich in der Beziehung respektiert und anerkannt fühlen. BDSM sollte nicht als Entschuldigung für Missbrauch, Gewalt oder Nötigung dienen.

Indem diese Dinge beachtet werden, kann eine BDSM-Beziehung mit einem Machtgefälle sicher, gesund und befriedigend sein.

 

Für dich als Master!

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