Trägst du gerne Underwear oder gehörst du zu denen, die das „Go Commando“ geben und ihrem besten Stück plus Anhang mehr Bewegungsfreiheit gewähren? Das sogenannte Freeballing ist ein immer beliebter werdender Trend unter Männern. Was es damit auf sich hat und warum es auch gesundheitliche Vorteile haben könnte, erfährst du beim Lesen dieses Beitrags.
“Go Commando” – Freeballing-Guide – Verzicht auf Unterwäsche
Bei Umfragen zum Thema Freeballing zeigt sich, dass 5 bis 7 Prozent der Männer ganz auf das Tragen von Unterwäsche verzichten. Das „Going Commando“ trägt nach Auffassung von Experten unter anderem deshalb zur Männergesundheit bei, weil es eine bessere Luftzirkulation ermöglicht, das Infektionsrisiko senkt und sogar zur Steigerung der Spermienproduktion beiträgt.
Für viele Männer ist allerdings der Hauptgrund, auf Underwear zu verzichten, das bequeme und gute Gefühl, das die neue Freiheit für Penis und Hoden mit sich bringt. Für das Freeballing spricht manch Urologe auch, dass es eigentlich keinen medizinischen Grund dafür gibt, das männliche Geschlechtsteil durch das Tragen von Unterwäsche zu schützen. Ob Boxer, Brief, String oder sonst eine Art von Underwear, du kannst sie einfach weglassen, solltest aber einige Dinge beachten.
Unten-Ohne: Beug Hautirritationen vor!
Durch das Tragen von Underwear waren Penis und Hoden bisher vor dem Stoff der Hose oder Shorts, die du im Alltag trägst „abgeschottet“, d. h., es gab keine Berührungs- bzw. Reibungspunkte. Wenn du auf Unterwäsche verzichtest, musst du deshalb auf verstärktes Scheuern vorbereitet sein. Am Beginn kann die „harte Realität“ des Jeans-Stoffes, vorhandener Nähte, Reißverschlüsse oder Knöpfe etwas unangenehm sein, aber daran gewöhnst du dich.
Du kannst ein bisschen Babypuder oder Vaseline auftragen, um Hautirritationen vorzubeugen. Puder oder bei Bedarf Antimykotikum schützen auch vor zu viel Schwitzen und Pilzinfektionen. Bevor du ins Bett gehst, reibe die besonders beanspruchten Bereiche mit Feuchtigkeitscreme ein, damit unterstützt du die Heilung der Haut während der Nacht. Vielleicht sind zu Beginn etwas weitere Hosen die bessere Wahl.
Wo Reibung entsteht, da entsteht auch meist Erregung. Daher kann es passieren, dass der Kontakt zwischen Hose und Penis zu einem Ständer führt. Hier gilt es, die eigene Privatsphäre zu bewahren, vielleicht durch eine um die Taille geschlungene Jacke, die die vor allem bei engen Hosen vermutlich deutlich sichtbare Reaktion deines besten Stücks etwas verdeckt.
Direktkontakt zwischen Hose und Haut – Häufigeres Wäschewaschen
Die Underwear hast du vermutlich (oder hoffentlich) täglich gewechselt. Wenn du jetzt das „Go Commando“ gibst und auf sie verzichtest, kommt es zu verstärktem Kontakt zwischen Penis und Hoden einerseits und dem Stoff der Hose, die du trägst, andererseits. Gerade im Sommer schwitzt man stärker. Zudem befinden sich auf den Genitalien viele Bakterien. Aus diesen Gründen ist es wichtig, die Hosen mindestens doppelt so oft zu waschen wie früher, denn sie werden schneller schmutzig und auch ihr Geruch ist irgendwann unangenehm. Dickerer Stoff kann dabei etwas länger getragen werden, dünner Stoff sollte häufiger gereinigt werden. Das kann bei Stoffarten, die du in eine Reinigung geben musst, deutlich erhöhte Kosten nach sich ziehen, aber jede Freiheit hat eben ihren Preis.
So haben Schweißflecken kaum eine Chance
Weil es beim Freeballing keine Underwear mehr gibt, die den Schweiß deines Genitalbereichs aufsaugt, besteht natürlich die Gefahr, dass er von der Hose absorbiert wird, die du trägst. Solche Flecken sind nicht nur sehr unangenehm, weil sie den Hosenstoff befeuchten, sie sind auch meist sichtbar, vor allem auf hellen Stoffen. Aber es gibt ein probates Mittel, um solche Flecken zumindest zu reduzieren.
Zur Vermeidung von Flecken im Schritt kommt wieder Babypuder zum Einsatz. Wenn du etwas von dem Puder auf deine Genitalien streust, saugt es die Feuchtigkeit auf, bindet sie und verhindert die Bildung von feuchten Flecken auf der Hose. Sind Flecken entstanden, lassen sie sich ganz gut bekämpfen, indem du etwas Geschirrspülmittel (1 Teelöffel) und Wasserstoffperoxid (2 Teelöffel) direkt auf die Flecken aufträgst.
Nach einer Einwirkzeit von ca. 30 Minuten wäschst du die Kleidung einfach mit normalem Waschmittel und kaltem Wasser. Normalerweise sollten die Flecken anschließend weg sein, aber zu 100 Prozent garantieren lässt sich dies natürlich nicht.
Skinny Jeans beim Freeballing möglichst meiden
Wenn du Freeballing für dich entdeckt hast, solltest du in Zukunft vielleicht auf die hautengen Skinny Jeans verzichten. Zunächst können so eng sitzende Hosen stark einschneiden, wenn du dich hinsetzt. Dann besteht das Risiko, dass dunkel gefärbte Jeans aufgrund des direkten Kontakts mit deinen Genitalien und stärkerem Schwitzen einen Teil ihrer Farbe an Penis und Eier abgeben, was zu unschönen Hautflecken führen könnte.
Was beim Tragen von Skinny Jeans noch stärker ins Gewicht fällt, ist die Tatsache, dass sich die Konturen deines Penis und Eier im schlimmsten Fall für jeden sichtbar sehr deutlich abzeichnen, was vielleicht nicht jedem gefällt, der sie entdeckt. Mit weiteren Hosen aus Wolle oder Baumwolle bleibt dein Gemächt weitgehend unsichtbar, selbst bei einer Erektion.
Umkleidekabinen meiden, Infektionsrisiko minimieren
Worauf du verzichten solltest, wenn du nach dem „Go Commando“ lebst, ist die Nutzung von Umkleidekabinen. Das Anprobieren von Hosen ist deshalb riskant, weil du (und auch jeder andere Kunde) verschiedene, auch fäkale Bakterien auf den Genitalien mit dir herumträgst. Diese können z. B. Durchfall auslösen.
Du weißt nicht, wer die Hosen, die du anprobieren möchtest, schon getragen hat oder wer sie nach dir tragen wird. Manche Bakterien lassen sich durch den Stoff übertragen. Falls du also Kleidung kaufen möchtest, solltest du für diesen Anlass Unterwäsche tragen.
Freeballing im Fitnessstudio
Das Weglassen der Underwear ist vor allem im Gym eine Herausforderung, denn wenn du es nicht gewohnt bist, kann es passieren, dass du während des Trainings einen Harten bekommst. Durch die meist locker sitzenden Shorts ist jeder steife Penis extrem gut zu sehen, was unangenehm sein kann. In einem solchen Fall heißt es, locker bleiben, nicht gegen die Erektion anzukämpfen und einfach weiter zu trainieren.
Damit andere Leute im Fitnessstudio nicht unfreiwillig Zeugen deiner „Ausstattung“ werden, ist es ratsam, längere Shorts zu tragen. Das ist vor allem dann eine gute Idee, wenn du von Mutter Natur besonders großzügig ausgestattet worden bist. So können Penis und Hoden bei zu weitem Öffnen oder Anheben der Beine nicht einfach in Erscheinung treten, sondern bleiben im Verborgenen, wie es sich (normalerweise) gehört.
Wenn dich doch jemand auf dein Freeballing im Fitnessstudio anspricht, erklär ihm einfach, dass so in deinem Schritt eine bessere, gesundheitsfördernde Luftzirkulation herrscht. Um nicht in die Defensive zu geraten, kannst du dich auch bedanken, dass der Fragende es entdeckt hat. Deine Antwort wird dafür sorgen, dass sich andere Anwesende weniger mit deinen Genitalien und mehr mit der Frage beschäftigen, warum er überhaupt hingeschaut hat.
„Go Commando“ & Freeballing als Lebensstil
Gut, bei einem Date könnte die fehlende Unterwäsche das Vorspiel etwas verkürzen, weil es weniger „auszupacken“ gibt. Allerdings bleibt ja immer noch die Jeans oder sonstige Beinkleidung, die als Verpackung dienen kann. Außerdem kann ein sich unter dem Stoff abzeichnender erigierter Penis durchaus die Vorfreude steigern. Es gibt auf jeden Fall eine große Zahl von Männern, die auf Underwear verzichten.
Das Freeballing scheint sich zu so etwas wie einem ganz neuen, im wahrsten Sinne „befreiten“ Lebensstil zu entwickeln. Versuche es doch einfach mal aus, vielleicht zuerst in der eigenen Wohnung. Wenn dir Freeballing gefällt und du es auch in deinem Alltag praktizierst, ist es vollkommen ok.
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