BDSM: Was ist Dominanz?

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Die zweite Bedeutung für das „D“ in BDSM ist Dominance. Dominanz ist ein Begriff, der vom lateinischen Wort “dominus” abgeleitet ist und “Haus- oder Herrschaftsbesitzer” bedeutet. Dominanz bezieht sich auf die Tatsache, dass ein Individuum, eine Gruppe oder eine Sache gegenüber anderen einen höheren Status oder eine höhere Macht hat und sich diese anderen unterordnen.

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Dominanz tritt in verschiedenen Kontexten auf, wie Biologie, Psychologie, Genetik, Wirtschaft und BDSM. Bei der Biologie bezeichnet sie den höheren Status eines Individuums innerhalb einer Gruppe. In der Psychologie bedeutet sie besitzergreifendes Verhalten und das Streben nach Kontrolle über andere. In der Genetik meint sie die Durchsetzung dominanter Erbfaktoren gegenüber rezessiven. Bei Wirtschaft und Sport steht sie für Erfolg und Leistungsstärke gegenüber anderen.

Im BDSM bezieht sich Dominanz auf das Machtgefälle zwischen den ausführenden und geschehen lassenden Personen. Der dominante Partner hat die Kontrolle über die Situation und die Spielart, während der submissive Partner sich ihm unterordnet. Egal welche Art von BDSM-Spielart praktiziert wird, es gibt immer eine kontrollierende Person, die die Fäden in der Hand hält. Hier sind einige Beispiele von BDSM-Praktiken, bei denen Dominanz eine zentrale Rolle spielt:

  • Bondage: Der dominante Partner bindet den submissiven Partner und hat somit die volle Kontrolle über dessen Bewegungen und Handlungen.
  • Spanking: Der dominante Partner schlägt den submissiven Partner mit der Hand oder einem Werkzeug, um Schmerz zu verursachen und seine Dominanz zu demonstrieren.
  • Dominanz- und Unterwerfungsspiele: Hier übernimmt der dominante Partner die Kontrolle über den submissiven Partner. Und bestimmt, was dieser tun oder lassen soll.
  • Rollenspiele: In Rollenspielen übernimmt der dominante Partner eine bestimmte Rolle. Z.B. die eines Lehrers, Arztes oder Polizisten, und der submissive Partner spielt die entsprechende Gegenrolle.
  • Sadomasochismus: Hier geht es um das Verursachen oder Empfinden von Schmerz. Wobei der dominante Partner den submissiven Partner kontrolliert und ihm Schmerz zufügt.

In all diesen Praktiken hat der dominante Partner die Kontrolle und bestimmt, was passiert und wie die Handlungen ausgeführt werden. Der submissive Partner unterwirft sich dabei den Wünschen und Vorstellungen des dominanten Partners.

Wie zeigt sich Dominanz?

Dominanz zeigt sich in verschiedenen Formen und Kontexten. In der Biologie bedeutet Dominanz einen höheren Status innerhalb einer Gruppe. In der Psychologie äußert sie sich durch kontrollierendes Verhalten und das Streben nach Macht über andere. Im BDSM übernimmt der dominante Partner die Kontrolle über den submissiven Partner. Dominanz ist individuell geprägt und basiert auf einem fairen Konsens, nicht auf brutaler Machtausübung.

Der Ausdruck zeigt sich durch Qualitäten und Eigenschaften, die als Dominat gelten, wie Führung zu übernehmen, zu leiten, zu kontrollieren und Einfluss zu nehmen. Was nicht heißt, dass stumpf dirigiert wird. Im Gegenteil, es ist besonders wichtig, die Grenzen und Ziele der submissiven Partner zu respektieren und gemeinsam Wünsche in einer respektvollen und ehrlichen Beziehung zu erfüllen.
Dies liegt vor allem Menschen, die eine gewisse Freude an Kontrolle haben, das Machtgefälle genießen und dies durch Worte, Blicke, Gesten, Mimik oder auch physisch zum Ausdruck bringen können.

Allerdings ist Dominanz nicht unbedingt mit körperlicher Züchtigung oder einer spezifischen physischen Praktik verbunden. Sie kann auf verschiedene Arten ausgedrückt werden, je nach dem Kontext und der Situation, in der sie auftritt. Hier sind einige Beispiele sie ausgedrückt werden kann:

  • Körperhaltung und Gestik: Eine dominante Person kann durch eine aufrechte Körperhaltung, einen festen Blickkontakt, bestimmte Gesten und Mimik ihre Dominanz ausdrücken.
  • Sprache und Tonfall: Eine dominante Person kann durch bestimmte Sprachmuster, befehlendem Tonfall und klarer, bestimmter Aussprache ihre Dominanz zum Ausdruck bringen.
  • Berührungen: Eine dominante Person kann durch gezielte Berührungen, beispielsweise durch Streicheln oder Zupacken, ihre Dominanz
  • Bondage: Durch das Fesseln des submissiven Partners kann die dominante Person ihre Kontrolle und Macht demonstrieren.
  • Spanking: Durch das Schlagen des submissiven Partners kann die dominante Person ihre Dominanz und Kontrolle ausdrücken.
  • Dominanz- und Unterwerfungsspiele: Hier übernimmt die dominante Person die Kontrolle und bestimmt, was der submissiven Person tun oder lassen soll.

Was es in Sachen Dominanz zu beachten gilt

Beim Ausüben von Dominanz ist es wichtig, einige entscheidende Aspekte zu beachten. Zunächst muss eine klare Einvernehmlichkeit zwischen den Partnern bestehen, indem beide Partner ihre Zustimmung ausdrücklich und freiwillig geben. Eine offene und ehrliche Kommunikation über die Wünsche, Grenzen und Bedürfnisse ist dabei unerlässlich.

Respektvoller Umgang ist ein weiterer wichtiger Aspekt bei der Ausübung von Dominanz als Spielart. Es ist wichtig, die Grenzen und Wünsche des Partners zu respektieren und nicht zu überschreiten. Dabei sollte immer auf eine sichere Anwendung und das Vermeiden von Verletzungen geachtet werden.

Die Verantwortung für ein sicheres und einvernehmliches Ausüben der Praktiken trägt die dominante Person. Es ist wichtig, sich dieser Verantwortung bewusst zu sein und diese ernst zu nehmen. Auch nach der Praktik ist es wichtig, für eine adäquate Nachsorge zu sorgen und auf etwaige emotionale Reaktionen oder Verletzungen des Partners zu achten.

Durch Beachtung dieser wichtigen Aspekte kann Dominanz als Spielart im BDSM sicher und einvernehmlich praktiziert werden. Es ist jedoch wichtig, sich bewusst zu sein, dass BDSM-Praktiken nicht ohne Risiken sind und daher auch eine gründliche Vorbereitung und Wissen über die sichere Anwendung erforderlich ist.

Dominanz – Geste der Freiwilligkeit und nicht als Recht oder Anspruch darauf

Dominanz ist eine Eigenschaft, die sich schwer definieren lässt, aber dennoch von vielen Menschen begehrt wird. Es ist wichtig, als dominante Person gut mit dieser Eigenschaft umzugehen und niemals die eigene Position oder Wirkung auszunutzen. Eine kontinuierliche Reflexion, Gespräche mit submissiven Menschen, insbesondere mit Partnerpersonen, sowie das schrittweise Erlernen von Praktiken und Wissen können helfen, die Dominanz in vollen Zügen zu genießen, aber auch sicher zu praktizieren.

In BDSM-Beziehungen, speziell bei solchen mit einem starken Dominanz-Aspekt, ist die freiwillige und einvernehmliche Übernahme der Kontrolle und damit auch ein Stückchen Macht die Grundlage. Dabei ist es wichtig, sich bewusst zu sein, dass diese Übergabe ein Geschenk ist, das wertschätzend behandelt werden sollte. Es geht darum, ein respektvolles Verhältnis zwischen den Partnern zu schaffen und die Grenzen und Bedürfnisse des Submissiven zu respektieren.

Als dominante Person ist es von großer Bedeutung, die Verantwortung zu übernehmen und sich stets daran zu erinnern, dass Dominanz immer ein Geschenk ist und niemals ein Recht oder Anspruch. Es ist wichtig, die eigene Dominanz verantwortungsbewusst und respektvoll auszuleben und stets auf die Sicherheit und das Wohl des Submissiven zu achten.

 

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