Der Begriff Cruising stammt eigentlich aus dem Englischen und wurde vor allem von Seefahrern verwendet. Er bedeutet „herumfahren“ oder „mit dem Schiff kreuzen“. Bist du ein schwuler Mann, hat er für dich aber eine besondere Bedeutung, denn dann beschreibt er dein Aufsuchen von schwulen Treffpunkten, an denen du Sex haben kannst, also einem Gay Sextreffen. Fürs Cruising gibt es in den USA sogar einen eigenen Feiertag, nämlich den National Outdoor Intercourse Day am 8. Mai. Welche Orte dies sind und worauf du beim Cruising achten solltest, erfährst du in diesem Cruising-Guide.
Warum ist Cruising immer noch so beliebt?
Dich beschäftigt die Frage, warum in Zeiten des World Wide Web und den unzähligen Möglichkeiten, ein Date auszumachen, immer noch so viele schwule Männer auf Cruising stehen? Die Antwort auf diese Frage ist wohl vor allem die Spannung und der Reiz, den du beim Cruising verspürst. Natürlich kannst du heute ganz bequem vom Sofa aus via Internet nach dem passenden Sexpartner suchen und ihn zu dir einladen. Die Tatsache, dass viele Männer immer noch auf Cruising-Tour gehen, ist wohl auch dem Jagdtrieb geschuldet, der uns Menschen innewohnt. Nichts ist so spannend und auch erregend, als mit fremden Männern einzig über Blickkontakte zu kommunizieren und zu klären, ob sie ebenso willig sind, wie du.
Wenn du deine heimische Komfortzone verlässt und in der realen Welt an den eben genannten Cruising-Orten nach einem Sexpartner suchst, ist das deutlich spannender, als sich Bilder im Internet anzuschauen und sich vorzustellen, wie die Person auf dem Bild wohl in Natur klingt und aussieht. Cruising heißt, an teilweise öffentlichen Plätzen, in halbdunklen Darkrooms oder zwischen Bäumen oder Gebüschen nach dem zu suchen, der dich (mit oder ohne Kondom) geil fickt oder dem du mit einer ordentlichen Dosis Poppers in der Nase den heißen Saft aus dem Schwanz lutschst.
Wo du Cruising-Areas finden kannst
Die Orte, an denen sich Männer zum schnellen Sex treffen, sind vielfältig. Das können einmal Outdoor-Plätze sein, etwa bestimmte Bereiche von Parkanlagen oder Waldstücken, Abschnitte an Fluss- oder Seeufern oder auch einsame Parkplätze an der Autobahn bzw. Raststätten sein. Aber auch Indoor gibt es reichlich Möglichkeiten. Oft werden Darkrooms, Gay-Saunen, öffentliche Toiletten oder Porno-Kinos genutzt, aber auch Schwimmbäder oder U-Bahnstationen. An all diesen Orten treffen sich gerne Männer, um mit anderen Männern unkomplizierten, heißen und nicht selten anonymen Sex zu haben.
Damit du beim Cruising auch wirklich auf deine Kosten kommst, solltest du dich vorher informieren, wo sich denn in einer Stadt oder Region bekannte Cruising-Orte befinden. Auf einschlägigen Websites der LGBTIQ*-Community findest du entsprechende Hinweise, welche Orte gerne genutzte Gaytreffs sind. Häufig sind sogar exakte Uhrzeiten bzw. Zeiträume angegeben, wann dieser oder jener Cruising-Ort lohnenswert ist und du vermutlich einen Top oder Bottom findest, mit dem du dich bei einem Blowjob oder Fick vergnügen kannst.
Worauf solltest du beim Cruising achten?
Falls du auf Cruising stehst oder es zum ersten Mal versuchen möchtest, solltest du verschiedene Dinge unbedingt beachten. Das betrifft neben einer guten Vorbereitung auch deine Gesundheit und vor allem deinen Schutz.
Vorarbeit und Sauberkeit
Zunächst einmal kannst du eine gewisse Vorarbeit leisten, wenn du auf entsprechenden Gaydating-Apps wie Grindr, Scruff oder sogar auf dem guten alten Twitter nach geeigneten Sexpartnern suchen. Auf Plattformen wie Squirt gibt es Foren, in denen du dann bekanntgeben kannst, wann und wo du sein wirst, um mit jemandem Sex zu haben.
Neben dieser Vorarbeit solltest du deinen Body auf den kommenden Outdoor- oder Indoor-Spaß vorbereiten. Das bedeutet für Bottoms, dass sie an und in den entscheidenden Stellen für Sauberkeit sorgen, z. B. mittels Analdusche. So wird jeder Cruising-Kontakt zu einem heißen und vor allem sauberen Vergnügen.
Gesundheit ist Trumpf – Schutz vor STIs beim Cruising
Behalte gerade beim Cruising deine sexuelle Gesundheit im Auge. Denke daran, dass du im Normalfall mit fremden Männern in Kontakt kommst und nicht weißt, wie sehr sie selbst auf ihre Gesundheit achten und ob sie vielleicht bereits von STIs betroffen sind. Grundsätzlich ist es sinnvoll, wenn du dich regelmäßig auf HIV und STIs testen lässt. So erhöhst du deine Chancen gesund zu bleiben deutlich. Wenn du PrEP nutzt, stelle sicher, dass du bei der Dosierung auf dem aktuellen Stand bist. Auch Kondome und Gleitmittel solltest du immer zum Cruising mitnehmen. So musst du dich nicht darauf verlassen, dass dein Sexpartner sie in der Tasche hat.
Blicke und Körpersprache – So erkennst und signalisierst du Interesse
Ist es so weit und du bist am Cruising-Ort, heißt es, die richtigen Signale zu erkennen und auszusenden. Dazu dienen vor allem Blickkontakte sowie die Körpersprache, über sie läuft beim Cruising die Hauptkommunikation. Normalerweise signalisiert eine Person, ob sie an dir interessiert ist, indem sie dich ansieht (du kennst sicher den geilen Blick, der das deutlich macht), dir zuzwinkert oder dich anlächelt.
Gefällt dir dein Gegenüber, solltest auch du den Blickkontakt mit ihm suchen. So weiß er, dass du ebenfalls Interesse an einem wie auch immer gearteten, spritzigen Date hast. Auch die Körpersprache des Anderen kann dir zeigen, dass er willig ist, sich mit dir in die Büsche zu schlagen. Beliebte Gesten sind der Griff an die Brustwarze oder an das beste Stück.
Randnotiz: Wenn du zum Cruising in einem Porno-Kino oder einer Gay-Sauna mit Glory-Holes bist, erkennst du übrigens die Bereitschaft der Person auf der anderen Seite, indem sie mit dem Finger für dich sichtbar das Hole abfährt. Dann kannst du deinen harten Schwanz für einen geilen Blowjob mit Cumshot in den Rachen des Sexpartners durch das Loch stecken.
Du entscheidest über Cruising-Sex
Beim Cruising solltest du immer bedenken, dass du selbst festlegst, was geht und was nicht. Du musst nicht mit jedem Sex haben, nur weil er dir einen geilen Blick zuwirft oder dich mit einer entsprechenden Bewegung dazu einlädt. Wenn du nicht für ihn in Stimmung bist, ist es für euch beide hilfreich, ein klares Signal zu senden, sei es durch Worte, einen Blick oder ein Kopfschütteln. Es ist zwar immer unangenehm, die Avancen von jemandem abzulehnen. Im Rahmen der Cruising-Situation ist Klarheit aber durchaus ein Ausdruck von Freundlichkeit, denn ihr erspart euch gegenseitig verschwendete Zeit.
Schutz vor Betrug und Überfall
Bevor du zum Cruising aufbrichst, ist es klug, einer Person deines Vertrauens mitzuteilen, wohin und wann du gehst. So sind ihm alle Details deiner Tour bekannt und er wird beruhigt sein, wenn er nach deinem Ausflug eine Nachricht erhält und weiß, dass nichts schiefgelaufen ist. Behalte beim Outdoor-Cruising bei Nacht immer auch deine Umgebung im Blick und sei auch während des Sexspiels möglichst wachsam.
Leider gibt es immer wieder sogenannte Queer-Basher, die es sich zum Ziel gesetzt haben, schwule Männer zu beleidigen, sie auszurauben oder zu verletzen. Solche Übergriffe auf Angehörige der LGBTIQ*-Community nehmen seit geraumer Zeit wieder zu. Deshalb ist es beim Cruising ratsam, sich eine Exit-Strategie zuzulegen, etwa schon beim Betreten der Cruising-Area zu schauen, wie man von einem Ort schnellstens verschwinden kann. Auch schnell wieder anzuziehende Kleidung kann sinnvoll sein.
Zusätzlich ist die Polizei nicht immer der Freund der Cruising-Community. Es werden vor allem dann vermehrt Kontrollgänge in Parkanlagen oder öffentlichen Toiletten durchgeführt, wenn sich Anwohner beschweren. Sex in der Öffentlichkeit kann als Erregung öffentlichen Ärgernisses geahndet und bestraft werden. Achte also beim Cruising immer auch darauf, ob bei deiner heißen Nummer Polizei in der Nähe ist.
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