BDSM und der Konsum von Drogen dabei!

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BDSM und Drogen (einschließlich Alkohol) sind zwei unterschiedliche Bereiche, die nicht miteinander vermischt werden sollten, um eine sichere und verantwortungsbewusste Praxis zu gewährleisten. Obwohl Substanzen für manche Menschen eine entspannende Wirkung haben kann, birgt die Kombination von ihnen mit BDSM potenzielle Risiken und Gefahren.

Don’t drink and kink!

Erstens können Substanzen die Wahrnehmung beeinträchtigen und die Urteilsfähigkeit verringern. Dies kann dazu führen, dass Grenzen nicht klar kommuniziert oder missverstanden werden. Im BDSM ist die eindeutige Kommunikation von Bedeutung, um sicherzustellen, dass alle Beteiligten einvernehmlich handeln und ihre Zustimmung geben.

Zweitens können Drogen die körperliche Reaktionsfähigkeit und Koordination beeinträchtigen. In BDSM-Praktiken, die möglicherweise Schmerz oder körperliche Anstrengung beinhalten, ist es wichtig, dass die Beteiligten in der Lage sind, ihre körperlichen Empfindungen angemessen wahrzunehmen und zu reagieren, um Verletzungen zu vermeiden.

Drittens können Substanzen die Fähigkeit zur Einschätzung von Risiken mindern. Dies kann dazu führen, dass unüberlegte Entscheidungen getroffen werden, die negative Folgen haben können. Im BDSM ist es entscheidend, Risiken abzuwägen und angemessene Sicherheitsvorkehrungen zu treffen, um die physische und emotionale Gesundheit aller Beteiligten zu schützen.

Aus all diesen Gründen empfiehlt es sich, beim BDSM auf Drogen zu verzichten. Stattdessen ist es ratsam, nüchtern und klar bei Verstand zu sein, um eine sichere und verantwortungsbewusste Praxis zu gewährleisten. Offene Kommunikation, Einvernehmlichkeit und das Festlegen von klaren Grenzen und Safewords sollten immer im Vordergrund stehen, um eine positive und sichere BDSM-Erfahrung zu ermöglichen.

SSC BDSM und Drogen funktioniert nicht

SSC – unser grundlegendes BDSM-Sicherheitssystem basiert auf der Bedingung, dass wir immer safe (sicher), sane (zurechnungsfähig) und consensual (einvernehmlich) spielen. Dies bedeutet, dass wir uns gemäß dem “sane” verpflichten, vernünftig zu handeln und unsere geistigen Fähigkeiten in vollem Umfang zu nutzen. Obwohl dies vielleicht spießig klingen mag, ist es unerlässlich, um maximale Sicherheit, Freude und Lust zu gewährleisten.

Unter dem Einfluss von Drogen jedoch werden wir weniger vernünftig. Unsere Vorsicht nimmt ab, wir gehen mehr Risiken ein oder handeln impulsiv. Natürlich verlieren wir normalerweise nach einem Bier oder einer geringen Menge einer anderen Substanz nicht völlig die Kontrolle. Dennoch sinkt unsere Hemmschwelle möglicherweise, auch wenn wir es unbewusst tun. Darüber hinaus neigen wir, sobald wir anfangen zu trinken, dazu, ein zweites oder drittes Glas zu nehmen. Es dauert nicht lange, bis ein bestimmter Alkoholpegel oder High erreicht ist. Manchmal trinken wir auch zu schnell, zum Beispiel, um das Glas vor dem Start schnell zu leeren. Dadurch tritt die Wirkung schneller ein als erwartet. Auch wenn wir glauben, dass wir uns noch einschätzen können, steigt das Risiko.

Es ist wichtig zu verstehen, dass die Sicherheit im BDSM von großer Bedeutung ist und dass das Vermeiden von Substanzen während einer BDSMSession dazu beiträgt, diese Sicherheit zu gewährleisten. Um das Risiko von Verletzungen oder unvorhergesehenen Komplikationen zu minimieren, ist es ratsam, nüchtern und klar bei Verstand zu sein. Dies ermöglicht es uns, verantwortungsbewusst zu handeln, klare Kommunikation aufrechtzuerhalten und angemessene Entscheidungen zu treffen, um eine positive und sichere BDSM-Erfahrung zu gewährleisten.

Substanzen beeinträchtigen und verschieben Grenzen

Beim BDSM geht es oft darum, sich fallen zu lassen, Hemmungen abzulegen und Tabus zu brechen. Wir geben uns dem Spiel hin und genießen die Session. Es mag verlockend erscheinen, die passenden Drogen zu konsumieren, um in eine entspannte Stimmung zu gelangen. Besonders für Personen, die noch nicht viel Erfahrung miteinander haben oder gerade ihre ersten Erfahrungen im BDSM machen, könnte der Gedanke aufkommen, dass z.B. Alkohol dabei hilft, die Aufregung zu mindern.

Jedoch sind diese Gefühle, die Nervosität und die Bedenken ein Teil des Prozesses. Sie sollten nicht betäubt werden. Denn nur wenn wir deutlich spüren, wie wir uns fühlen, können wir beispielsweise rote Fahnen (Red Flags) erkennen. Substanzen kann in neuen Beziehungen ungewollt das Tempo beschleunigen. Gerade zu Beginn ist es jedoch wichtig, kleine Schritte zu machen und genau wahrzunehmen, was gewünscht ist und was nicht.

Bei erfahreneren Paaren, die bereits eingespielt sind, mag ein Glas Wein genauso zu einem schönen Abend wie BDSM gehören. Dennoch gilt auch hier

“don’t drink and kink”.

Denn selbst wenn wir uns nicht betrinken oder viele Substanzen konsumieren, wirken Alkohol und Drogen dennoch als Katalysator. Grenzen, die nüchtern klar waren, können sich verschieben oder nicht rechtzeitig erkannt werden. Gerade wenn wir uns bereits eingespielt fühlen, könnten wir risikofreudiger und unvorsichtiger werden. Egal wie gut wir uns selbst und unseren Partner kennen: Mit Substanzen im Blut neigen wir eher dazu, uns zu überschätzen und Signale falsch zu interpretieren, im Vergleich zu nüchternem Zustand.

Auch ist es wichtig, die Auswirkungen von Substanzen auf unseren Körper nicht zu vernachlässigen. Unter Drogeneinfluss verschlechtert sich unsere Reaktionszeit. Unser Kreislauf wird instabil und unsere Wahrnehmung wird beeinträchtigt. Einige Menschen leiden unter Übelkeit, während andere Probleme mit ihrem Gleichgewichtssinn haben. Oder es kann zu unvorhergesehenen Wechselwirkungen zwischen Substanzen kommen. All dies sind keine idealen Voraussetzungen für BDSM. Darüber hinaus besteht die Gefahr, dass wir unsere Kraft und Kontrolle nicht mehr gut einschätzen können, was zu unsicheren Situationen führen kann.

Es ist auch äußerst gefährlich, wenn eine Person unter Drogeneinfluss ihre körperlichen (und psychischen) Grenzen nicht mehr sicher erkennen kann. Auf der anderen Seite kann es auch passieren, dass Limits im betrunkenen und berauschten Zustand viel schneller erreicht werden als normalerweise. Selbst bei geringem Konsum ist unsere Reaktionszeit bereits beeinträchtigt. Besonders in Situationen, in denen etwas schiefgeht, ist eine schnelle Reaktion oder Befreiung erforderlich.

Es ist äußerst wichtig, im Sinne der Einvernehmlichkeit auf Drogen vor oder während einer Session zu verzichten. Denn in einem angetrunkenen Zustand einer Praktik zuzustimmen, die man nüchtern ablehnen würde, ist kein einvernehmliches Handeln. Ihr tragt immer eine Verantwortung, Euch selbst und Euren Spielpartnern gegenüber. Würdet Ihr selbst mit jemandem spielen wollen, bei dem Ihr nicht sicher sein könnt, ob die Zustimmung lediglich dem Übermut geschuldet ist?

Wenn eine Person darauf besteht, Alkohol zu trinken oder andere Drogen zu konsumieren, um die Stimmung zu lockern, oder immer wieder darauf hinweist, ist das ein Warnsignal. Es mag sein, dass es in etablierten Beziehungen für manche Personen akzeptabel ist, vor einer Session in Maßen Substanzen zu konsumieren. Wenn jedoch das Glas Wein fest zur Session gehört, kann dies bedenklich sein, da über einen längeren Zeitraum ausschließlich unter Alkoholeinfluss zu spielen weder “zurechnungsfähig” noch “sicher” ist. Dennoch handeln diese Personen immer auf eigenes Risiko und sollten nicht als Vorbild dienen.

 

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