Was ist BDSM und wie finde ich den Einstieg in den BDSM Fetisch?

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BDSM ist in aller Munde. Doch was hat es damit auf sich und verbirgt sich hinter diesen 4 Buchstaben? Die Ursprünge von BDSM lassen sich bis in die antiken Zivilisationen wie die Griechen und Römer zurückverfolgen, die Formen der erotischen Dominanz und Unterwerfung praktizierten. Dank – aber auch mit kritischer Haltung zu sehen – beliebter Bücher und Filme wie “Fifty Shades of Grey” ist BDSM in den letzten Jahren populärer und ins öffentliche Bewusstsein gebracht geworden.

Was ist BDSM? Eine Erklärung

Im späten 19. Jahrhundert wurde BDSM erstmals vom Sexualwissenschaftler Richard von Krafft-Ebing untersucht, der es als Form der “sexuellen Perversion” beschrieb. Der Begriff “Sadomasochismus” wurde, ebenfalls im späten 19. Jahrhundert, von dem österreichischen Schriftsteller Leopold von Sacher-Masoch geprägt, dessen Name die Grundlage für den Begriff “Masochismus” bildet.

In den Jahren hat die BDSM-Community selbst eine Reihe von Sicherheitsrichtlinien entwickelt, um gesunde und ethische BDSM-Praktiken zu fördern. Dabei werden auch oft Safewords von BDSM-Praktizierende verwenden, die vereinbarte Wörter oder Phrasen sind, um zu kommunizieren, wenn ein Teilnehmer die Aktivität verlangsamen, stoppen oder ändern möchte. Einige BDSM-Aktivitäten, wie z.B. Bondage, können tatsächlich für manche Menschen therapeutisch sein, indem sie ihnen ermöglichen, ihre Gefühle von Verletzlichkeit und Hingabe in einem sicheren und einvernehmlichen Kontext zu erforschen. Und trotz des Anscheins von BDSM, ist es nicht von Natur aus missbräuchlich oder gewalttätig, da es auf Einverständnis und Kommunikation zwischen den Teilnehmern beruht. Tatsächlich legen viele BDSM-Praktizierende Sicherheit und emotionales Wohlbefinden über alles andere.

BDSM: Was steckt hinter den Buchstaben?

Die Abkürzung BDSM steht für verschiedene sexuelle Praktiken. Diese sind miteinander verbunden und werden oft als ungewöhnlich wahrgenommen. Da sie von der gesellschaftlichen Norm und Vorstellung von Sex abweichen. Die Buchstaben setzen sich zusammen aus den Aspekten „Bondage and Discipline“ (Bondage und Disziplin). „Dominance and Submission“ (Dominanz und Unterwerfung). „Sadism and Masochism“ (Sadismus und Masochismus).

Das Kürzel BDSM bezieht sich auf eine Vielzahl von physischen und psychischen Praktiken, die auf einem bewusst eingegangenen Machtgefälle zwischen zwei oder mehr Menschen basieren. Vor der eigentlichen Ausübung findet in der Regel ein sorgfältiges Gespräch über erwünschte und unerwünschte Praktiken statt. BDSM kann dazu dienen, die sexuelle Lust und Erregung zu steigern, aber es muss nicht immer der Fall sein. Da die verschiedenen Praktiken ineinander übergehen und viele Anhänger sie nicht in Reinform ausüben, ist es schwierig, sie genau zu definieren.

Für Außenstehende können BDSM-Spiele aufgrund der wahrgenommenen Härte schwer nachvollziehbar und mit vielen Vorurteilen behaftet sein. Da sie nicht ins Bild vieler passen, die eine andere Vorstellung von Sexualität haben. Allerdings ist BDSM viel mehr als nur körperliche oder geistige Gewalt und das Zufügen von Schmerzen. Vielmehr setzt diese Form der Erotik eine tiefe Verbindung und eine aufgeklärte Beziehung zwischen den Beteiligten voraus.

Um ein einvernehmliches Spiel zu ermöglichen, muss jede involvierte Person in der Lage sein, die möglichen Konsequenzen ihrer Zustimmung angemessen abzuschätzen. Daher ist es ratsam, dass alle, die BDSM-Praktiken ausüben oder ausprobieren möchten, ausreichend informiert sind.

Am Anfang stand das: B

Bondage bezieht sich hauptsächlich auf verschiedene Arten von Fesselpraktiken. Diese dienen dazu, den Partner oder sich selbst immobil zu machen und sexuelle Lust zu erzeugen. Zu den Methoden gehören Fesselungen mit Seilen, Handschellen, Ledermanschetten, Spreizstangen und Bondage-Möbeln wie Prangern oder Andreaskreuzen. Eine besonders weit verbreitete Bondage-Technik in der BDSM-Szene ist das japanische “Shibari”. Bei dieser wird der Partner kunstvoll und achtsam mit bestimmten Seilen und nach bestimmten Regeln gefesselt.

D wie Disciplin: seine erste Bedeutung

Im BDSM bezieht sich der Begriff “Discipline” auf eine Neigung, bei der die Disziplinierung oder Bestrafung eines Partners zur gegenseitigen Luststeigerung eingesetzt wird. Diese Praktiken können körperlich sein und Spielzeug wie Peitschen, Rohrstöcke oder bloße Hand beinhalten. Aber auch andere Arten der Bestrafung, wie z.B. Tunnelspiele oder das Aufstellen von Regeln, fallen in den Bereich der Discipline.

Unzertrennlich: Dominanz und Submission

Dominanz und Submission im BDSM beziehen sich auf die bewusste und einvernehmliche Schaffung von ungleichen Machtverhältnissen zwischen zwei oder mehreren Partnern. Dieses Machtgefälle kann für eine kurze Zeit oder während einer Session bestehen, aber auch als Basis einer ganzen Beziehung dienen. Die Bandbreite ist sehr groß und individuell. Im Gegensatz zu Sadismus und Masochismus oder Bondage geht es bei Dominanz und Submission vor allem um die psychischen Aspekte des Machtverhältnisses. Symbole wie Halsbänder können eine wichtige Rolle bei der Untermauerung der Machtverhältnisse spielen. Und physische Aspekte wie körperliche Strafe sind in der Regel ein wesentlicher Teil von D/s.

Im BDSM übernimmt der dominante Part, oft als Dom oder Top bezeichnet, die Kontrolle über seine submissiven Partner, auch Sub oder Bottom genannt. Beispiele für D/s-Praktiken sind Unterwerfungs- und Erziehungsspiele, Petplay, Tease-and-Denial-Spiele und spielerische Versklavung. Bei manchen Menschen kann dies sogar 24/7 also permanent in den Alltag integriert sein. Gerade bei psychisch anspruchsvollen Spielarten ist es wichtig, dass der Dom sich um die körperliche und psychische Gesundheit seines Subs kümmert.

Eine Sonderform in der D/s-Konstellation sind Switcher oder kurz Switch. Diese können zu verschiedenen Zeiten oder mit verschiedenen Partnern beide Rollen einnehmen.

Zu guter Letzt: Sadismus und Masochismus

Die Kombination der Begriffe Sadismus und Masochismus, die im Volksmund oft als “Sadomaso” bezeichnet wird, bezieht sich auf den vermutlich bekanntesten Teilbereich von BDSM. Welcher oft mit BDSM gleichgesetzt wird. Der Begriff ist in der umgangssprachlichen als auch in der klinischen Verwendung nicht klar definiert.

Im Grunde handelt es sich beim Sadomasochismus um eine sexuelle Devianz, bei der eine Person durch das Zufügen oder Erleiden von Schmerzen sexuelle Lust empfindet. Oftmals werden hierbei Schlagwerkzeuge wie Peitschen oder Rohrstöcke eingesetzt. Im Gegensatz zur Disziplinierung, bei der Schmerzen eher als Mittel zum Zweck dienen, steht beim Sadomasochismus die erotisierende Wirkung von Schmerz im Vordergrund.

Der Begriff grenzt sich deutlich von Gewalt ab, da Sadomasochismus immer auf freiwilliger Basis und mit gegenseitigem Einverständnis ausgeübt wird. Personen, die Sadomasochismus praktizieren, sind in der Regel psychisch gesund und neigen im Gegensatz zu Vorurteilen nicht zu Gewalttätigkeiten.

Wichtig beim BDSM: Kommunikation

Vor dem Einstieg in eine bevorstehende BDSM-Session ist es wichtig, dass alle Beteiligten klare Absprachen treffen. Welche Praktiken inkludiert werden sollen und zu welchem Zweck. Es ist von großer Bedeutung, dass jede Einzelne sich über seine eigenen Bedürfnisse im Klaren ist und diese artikulieren kann. Unabhängig davon, welchem Bereich von BDSM sie zuzuordnen sind.

Besonders wichtig sind ausführliche Gespräche über die Wünsche, den Verlauf von geplanten Aktivitäten und deren Grenzen. Scham und soziale Erwünschtheit sollten dabei keine Rolle spielen. Neben Safer Sex müssen auch weitere Sicherheitsmaßnahmen im BDSM beachtet werden, über die sich die Beteiligten intensiv austauschen sollten. Kommunikation und Sicherheit haben im BDSM oberste Priorität.

Es ist jedem Menschen, der sich in ein Machtgefälle begibt, freigestellt, eine Einwilligung zu einer Vereinbarung jederzeit zu widerrufen, beispielsweise mit einem Safeword. Man sollte immer auf sein eigenes Gefühl achten und im Zweifelsfall die Finger von unangenehmen Situationen lassen.

Das Wesentliche ist somit die Kommunikation, Sicherheit und das eigene Wohlbefinden. Da das Spektrum von BDSM sehr weit ist und die Begriffe (was gilt als Kink, Fetisch, Vanilla, Hardcore?) kaum voneinander abzugrenzen sind, können weitere Informationen über die verschiedenen Neigungen, Fetische, Rollen und die BDSM-Szene wichtig sein.

 

Was dein BDSM-Herz begehrt!

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