10 Red Flags für Subs im Umgang mit Doms

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Red Flags sind in verschiedenen Bereichen des Lebens präsent, nicht nur im Chemieunterricht oder der Fahrschule, sondern auch in der BDSM-Szene. Sie beziehen sich auf Verhaltensweisen, die auf manipulative oder egoistische Absichten, Ignoranz oder Unwissenheit schließen lassen. Es ist wichtig, auf solche Red Flags zu achten und sie zu erkennen, da sie deine Sicherheit gewährleisten können.

Red Flags im BDSM können dabei auch unabhängig von deiner Rolle auftreten. Es gibt jedoch auch spezifische Red Flags, die bei devoten oder dominanten Persönlichkeiten besonders häufig vorkommen. Dieser Artikel handelt speziell von den “gefährlichen Dominanten”.

Die folgenden Red Flags sind Warnzeichen, vor allem in der Anfangsphase einer Beziehung oder beim Kennenlernen. Sie können jedoch auch zu einem späteren Zeitpunkt auftreten. Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle diese Verhaltensweisen ein Grund sind, eine Beziehung zu beenden oder eine Verbindung zu lösen. Es gibt Beziehungen, in denen einige dieser Verhaltensweisen akzeptiert oder etabliert sind. Dennoch sollten sie Anlass zur Selbstreflexion geben.

1. Der Dom ignoriert das Safeword und lehnt es ab

Wenn ein Dom behauptet, kein Safeword zu benötigen und dir keines zugesteht, ist das ein deutliches Warnzeichen. Dein Safeword ist ein wichtiger Bestandteil deiner Sicherheit. Es ermöglicht es dir, eine Handlung zu beenden, zu verlangsamen oder zu ändern. Jemand, der dir diese Optionen nicht gewährt und dir somit die Kontrolle über deine eigenen Grenzen nehmen möchte, respektiert dich nicht ausreichend.

2. Ablehnung der Diskussion über Rahmenbedingungen

Eine weitere Red Flag ist es, wenn ein Dom nicht bereit ist, über Rahmenbedingungen, Soft- und Hard-Limits zu sprechen. Wenn ein Dom dir keine Grenzen zugesteht, behauptet, sie nicht zu benötigen oder sogar das Konzept von Grenzen ablehnt, solltest du alarmiert sein. Solche Doms haben möglicherweise nicht genug Fokus auf dich als Person. Sorge dafür, dass deine Grenzen klar definiert sind, und wenn dein Top sie nicht einmal hören möchte, solltest du dich nicht darauf einlassen.

3. Kein Vor- und Nachsorge? Alarmstufe Red Flag!

Es ist von großer Bedeutung, vor jeder Session den aktuellen körperlichen und mentalen Zustand abzufragen, um sich bewusst zu werden, was im Moment wichtig ist. Dies zeigt, dass dein Gegenüber sich für dich interessiert und deinen Zustand in die Session einfließen lässt. Ein Dom, der deine Sorgen und Gefühle nicht respektiert und dir das Gefühl gibt, du solltest dich dafür schämen, ist ignorant und ein deutliches Warnsignal. Wenn der Dom sogar mit Sprüchen wie “Stell dich nicht so an” reagiert, wenn du deine emotionale oder körperliche Verfassung beschreibst, solltest du sofort abbrechen.

Nachsorge nach einer Session ist unverzichtbar und keine Option. Daher solltet ihr schon vor der ersten Session unbedingt besprechen, wie die Zeit nach dem Spielen gestaltet wird. Doms, die keine Nachsorge praktizieren, nicht über das Erlebte sprechen wollen oder dich sogar schnell wieder loswerden möchten, sind Red Flags. Sie sind offenbar zu sehr auf das Spielen fixiert und zu wenig auf dich. Finger weg!

4. Keine Anstrengung, Vertrauen aufzubauen

Vertrauen ist entscheidend für die intensiven und grenzüberschreitenden Erfahrungen, die du machen wirst. Daher ist es ein Warnzeichen, wenn dir nicht aktiv das Gefühl gegeben wird, dass du dem Top vertrauen kannst. Wenn du dich bei dem Dom nicht sicher fühlst, höre auf dein Bauchgefühl. Ehrlichkeit ist eine wesentliche Voraussetzung, um Vertrauen aufzubauen, insbesondere wenn es um deinen eigenen Zustand geht. Egal, wie eure BDSM-Beziehung aussieht, auch der Dom muss seine Bedürfnisse kommunizieren und Klarheit über seinen Zustand, Wünsche und Umstände schaffen.

Wie Vertrauen aufgebaut wird, ist sehr persönlich, aber Ehrlichkeit, Kommunikation, Kompromisse und Authentizität sind in den meisten Fällen unerlässlich. Insbesondere Ghosting, Ignorieren, der Abbruch des Kontakts oder auch nur die Androhung davon machen es besonders schwer, Vertrauen aufzubauen. Man fühlt sich schnell im Stich gelassen und hilflos. Den Entzug von Kontakt als Bestrafung einzusetzen, erzeugt Druck und Ängste vor Verlust. Solche Methoden sind besonders zu Beginn einer Beziehung ein Warnzeichen, da sie viel Vertrauen und Sicherheit voraussetzen.

5. Anerkennung der BDSM-Beziehung fehlt

Wenn du eine Partnerschaft in Form einer BDSM-Beziehung hast, ist es ein Warnzeichen, wenn dein Dom nicht bereit ist, die genauen Rahmenbedingungen mit dir gemeinsam festzulegen. Es ist auch nicht akzeptabel, Vereinbarungen zu ignorieren, nur weil er eure Beziehung im Vergleich zu einer “normalen” Liebesbeziehung nicht als vollwertig ansieht. Das kann bei grundlegenden Dingen anfangen, wie dem Fehlen spezifischer Aussagen darüber, ob euer Verhältnis exklusiv, offen, polyamor oder in anderer Form definiert ist. Dadurch kann es sogar zu Untreue kommen, weil nicht klar kommuniziert wird, welche Regeln und Bedingungen gelten. Denn selbst ohne eine partnerschaftliche Beziehung hast du das Recht auf psychologische Sicherheit, indem die Rahmenbedingungen eurer Beziehung definiert und eingehalten werden.

Leider gibt es immer wieder Doms, die Subs nicht als geeignete Lebenspartner oder potenzielle Eltern sehen oder sehen wollen. Eine vage und unverbindliche Spielbeziehung wird oft als Mittel eingesetzt, um Hoffnung auf eine tiefere Verbindung von vornherein zu unterdrücken. Nicht jede Spielbeziehung muss zu einer Partnerschaft führen. Aber jemanden aufgrund seiner sexuellen Vorlieben von einer engen Beziehung auszuschließen, ist höchst diskriminierend und daher allein schon ein Warnzeichen.

6. Warnzeichen: Mangel an Respekt

Respektlosigkeit kann sich bereits durch scheinbar harmlose Dinge wie Unpünktlichkeit und mangelnde Aufmerksamkeit zeigen. Wenn jemand nicht zur vereinbarten Zeit oder zu Zeiten auftaucht, die nicht vereinbart waren, ist das ein deutliches Warnzeichen. Einige Doms möchten sich nicht festlegen. Stattdessen erwarten sie, dass Sub jederzeit verfügbar ist. Für manche mag diese Vorstellung eine gewisse Spannung erzeugen. Wenn dies jedoch nicht so vereinbart wurde, zeugt es nicht von Respekt für deine Zeitplanung und deinen Alltag. Ein weiteres Anzeichen für Respektlosigkeit ist, wenn dein Dom sich weder bedankt, entschuldigt noch deine Leistungen anerkennt und wertschätzt. Das Fehlen von Höflichkeit und sozialer Umgangsformen hat nichts mit Dominanz zu tun. Anerkennung und Wertschätzung sind grundlegende Zeichen von Menschlichkeit und daher von großer Bedeutung für jede Art von sozialer Verbindung.

7. Dominantes Verhalten und das Verstecken hinter der Rolle

Während Dominanz ein Teil der Persönlichkeit sein kann, den man nicht ablegt, gibt es einen Unterschied zwischen einer dominanten Charaktereigenschaft und dem ständigen Verharren in der Dom-Rolle. Es wird zur roten Flagge, wenn Tops ihre Rolle bei Streitigkeiten einbringen und sich hinter ihrer Machtposition verstecken. Im schlimmsten Fall werden diese Konflikte sogar in eine Session mitgenommen. Unter der Annahme “Ein Dom ist unfehlbar” besteht die Gefahr, dass ein schlechter Dom außerhalb eurer Spielsituationen immer glaubt, überlegen zu sein und immer Recht zu haben.

Es wird zu einer klaren roten Flagge, wenn der Dom deinem Wunsch, wann und wo ein Machtwechsel stattfindet, keinen Respekt entgegenbringt. Er oder sie führt ihn eigenmächtig und willkürlich aus. Egal, ob jemand dich berührt, mit dir spricht, dich erniedrigt oder dir sogar physisch gegenübertritt: Du legst fest, an welchen Orten und in welchen Situationen du submissive sein möchtest. Wenn dies nicht respektiert wird, überschreitet es deine Grenzen, und alle Alarmglocken sollten läuten.

8. Negatives soziales Verhalten und ein schlechter Ruf – eine rote Flagge?

Während alltägliche Dominanz nichts Verwerfliches ist, kann eine Person, die ständig dominantes Verhalten zeigt, schnell unangenehm werden. Dies zeigt sich darin, dass solche Personen automatisch versuchen, in Gruppensituationen die Kontrolle zu übernehmen. Sie versuchen über alles und jeden zu bestimmen, insbesondere über Personen, die anscheinend situationsbedingt untergeordnet sind. Ein konkretes Zeichen ist herablassendes Verhalten gegenüber Menschen im Dienstleistungssektor. Wie eine Person mit Dienstleistenden umgeht und über sie spricht, zeigt oft, wie viel Respekt diese Person vor sozialen Positionen hat. Zusätzlich spricht es nicht für emotionale Stabilität, wenn jemand ständig schreit, andere Meinungen pauschal ablehnt, beleidigendes oder abfälliges Verhalten zeigt oder sogar Gewalt an den Tag legt.

Natürlich ist es keine automatische Red Flag, wenn dein Dom nicht in jeder Situation der perfekte Gentleman ist. Doms sind nicht unfehlbar. Jeder kann sich mal danebenbenehmen, falsch reagieren oder laut werden. Doch Doms, die unter starken, willkürlichen Stimmungsschwankungen leiden und bei menschlichen Fehlern mit Wutausbrüchen reagieren, können zu roten Flaggen werden. Dies gilt insbesondere dann, wenn sich dieses Verhalten auch in eurer BDSM-Beziehung, im schlimmsten Fall sogar in Spielsituationen, manifestiert. Denn in einer emotionalen Beziehung, in der Aufgaben und Befolgen von Befehlen eine wichtige Rolle spielen, ist ein solches Verhalten absolut demoralisierend.

Und obwohl vergangene Fehler nicht zwangsläufig auf zukünftiges Verhalten schließen lassen, können ein schlechter Ruf in der Szene und viele dramatisch beendete Beziehungen und Freundschaften Anlass zur Besorgnis geben. Eine negative Meinung von einigen Personen kann sich schnell bilden. Doch spätestens, wenn mehrere Menschen von denselben negativen Erfahrungen oder bedenklichen Verhaltensweisen deines Doms berichten, sollten die Alarmglocken läuten. Wenn dein Dom sogar Hausverbote hat oder auf einer “Blacklist” steht, kannst du sicher sein, dass es sich hierbei um eine rote Flagge handelt.

9. Druck und Zwang

Ein weiteres Anzeichen, über das oft berichtet wird, ist, wenn ein Dom Druck auf den submissiven Partner ausübt. Es werden ständig Forderungen gestellt, die außerhalb der Komfortzone liegen. Dadurch wird suggeriert, dass dieses Ziel nah und erreichbar ist. Selbst bei Handlungen, die nur leicht über das gewohnte Level hinausgehen, wird angedeutet: “Das machen wir irgendwann”. Druck kann auch durch ein Korsett aus Regeln, Anweisungen und Verboten entstehen, die deine Handlungen stark einschränken. Ungeduld kann ebenfalls eine Warnung sein.

Früher hieß es oft: “Sub muss gebrochen werden”. Damit war gemeint, dass wahre Unterwerfung nur erreicht werden könne, wenn der Person das Ego genommen und ihr Wille außer Kraft gesetzt wurden. An dieser antiquierten und toxischen Aussage festzuhalten ist eine klare rote Flagge. Zwar ist es ein natürlicher Prozess, in einer Beziehung jemandem eine gewisse neue Form zu geben, aber das “Brechen” ist eine Gewalttat. Es ist inakzeptabel. Stattdessen sollten Ziele und Erwartungen gemeinsam festgelegt werden. Denn heute gilt ganz klar: Echte Hingabe kann nur durch freiwillige und bewusste Unterwerfung in einem einvernehmlichen Gefälle erreicht werden. Auf klare Grenzen mit Druck oder Zwang zu reagieren, ist definitiv eine rote Flagge, genauso wie Bestrafungen für das Ausüben deines eigenen Willens oder das Einhalten deiner Grenzen.

10. Nicht nur im BDSM: Stalking, Eifersucht, Kontaktverbote

In der heutigen Zeit, vor allem durch Social Media, ist es erstaunlich einfach, ständig zu wissen, wo jemand ist und was er oder sie tut. Wenn dies jedoch von einer beiläufigen Beobachtung zu einer regelrechten Besessenheit wird, ist es beunruhigend. Eine dauerhafte Kontrollsucht und krankhafte Eifersucht sind in jeder Beziehung, egal ob BDSM oder nicht, rote Flaggen. Ja, Kontrolle kann ein Teil des Machtgefälles innerhalb einer BDSM-Beziehung sein. Aber die Überwachung und Ausweitung dieser Kontrolle auf deine Privatsphäre ist in den meisten Fällen nicht Teil des Machtgefälles. Die Postfächer und Posts submissiver Personen in entsprechenden Portalen werden oft mit Nachrichten und Kommentaren überschwemmt. Doms, die verlangen, Chats zu lesen und zu kontrollieren, eifersüchtig auf Kommentare und Nachrichten reagieren und von dir Rechenschaft erwarten, betrachten dich mehr als Besitz, denn als individuelle Person. Wenn dies nicht ausdrücklich Teil eures Machtgefälles ist, handelt es sich um eine Red Flag.

Noch offensichtlicher wird es, wenn ein Dom dir den Kontakt zu anderen Menschen verbietet, insbesondere zu Familie, Freunden und Bekannten. Oft sind vor allem diejenigen betroffen, die nicht in der BDSM-Szene aktiv sind. Besonders ein gefährlicher Dom befürchtet möglicherweise kritische Haltungen gegenüber eurer BDSM-Beziehung. Wenn dein Dom jedoch der einzige Kontakt, die einzige Meinung, die du hörst und die einzige Anlaufstelle in deinem Alltag ist, kann dies schnell in eine ungesunde Richtung führen. Das Verlangen, dein komplettes soziales Netzwerk aufzugeben, ist eine klare rote Flagge.

Sonderfall: Eifersucht und Kontrolle in Poly-Beziehungen

In polyamoren BDSM-Beziehungen ist ein besonders sensibler Umgang mit Unsicherheiten gefordert. Obwohl es normal ist, dass Eifersucht in solchen Konstellationen aufkommt, darf sie nicht jede Handlung und Interaktion bestimmen. Wenn du jedes Mal bitter nach dem anderen Partner gefragt wirst, wenn du Zeit mit einer anderen Person verbringst, oder immer mehr Regeln auferlegt werden, die Treffen mit anderen betreffen, übersteigt dieses Verhalten gesunde Eifersucht.

Auch wenn dein Dom sich weigert, dich anzufassen oder dir bewusst das Gefühl gibt, dass du “unrein” oder “benutzt” bist, weil du mit jemand anderem Kontakt hattest, handelt es sich um eine rote Flagge innerhalb einer polyamoren BDSM-Beziehung.

Umgang mit der BDSM-Szene: Eine Warnung

Die BDSM-Szene ist ein faszinierendes Universum, das Stammtische, Partys, Online-Foren, Fesseltreffen und andere Gruppen umfasst. Hier findet ein reger Austausch von Ideen und Erfahrungen statt und es werden Gemeinsamkeiten und Unterschiede erörtert. Allerdings gibt es manche Doms, die ständig abfällige Äußerungen über die Szene machen. Dies allein ist zwar nicht zwangsläufig eine rote Flagge, sollte aber genauer hinterfragt werden.

Es wird bedenklich, wenn dein Dom verhindern möchte, dass du dich von der Szene inspirieren lässt, neues Wissen aufnimmst, dich weiterentwickelst und mit anderen über deine Erfahrungen sprichst. Denn die meisten Mitglieder der Szene sind sensibilisiert für toxische Verhaltensweisen und belastende Beziehungen und könnten dich daher warnen. Auch die Angst, dass du deinen eigenen Platz in der Szene findest, kann ein Beweggrund sein. Diese Befürchtung, dass sein oder ihr Einfluss dadurch gemindert wird, deutet eher auf Kontrollzwang hin als auf echte Sorge um dich.

 

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