Trans* – Wir erklären dir, was sich genau hinter diesem Begriff versteckt!

3 Min. Lesezeit

Am 31. März findet der internationale „Transgender Day of Visibility“ statt. Er ist allen Transgender-Personen gewidmet und dient dazu, die Öffentlichkeit für dieses Thema zu sensibilisieren. Gefeiert wird er seit 2009, die Trans-Aktivistin Rachel Crandall hat ihn ins Leben gerufen. Ziel ist es, dass Transpersonen in der LGBTQ+-Szene und darüber hinaus weltweit mehr Aufmerksamkeit bekommen. Und sogar die USA-Staatsführer ziehen dabei mit: US-Präsident Joe Biden hat den „Transgender Day of Visibility“ offiziell anerkannt, womit ein wichtiger Schritt zur verstärkten Akzeptanz unternommen wurde.

Aber was bedeutet Transgender nun eigentlich genau? Hast du dich das auch schon einmal gefragt? Dann lies jetzt weiter!

Was bedeutet Transgender?

Jeder Mensch wird bei der Geburt mit bestimmten Geschlechtsmerkmalen geboren und anhand dessen als männlich oder weiblich eingeordnet. Doch diese Zuordnung muss nicht zwingend richtig sein und kann sich im Laufe der Jahre als unpassend und/oder falsch herausstellen. Kann sich eine Person nicht mit dem in der Geburtsurkunde eingetragenen Geschlecht identifizieren, wird sie als Transperson bezeichnet.

Transgender ist also ein Oberbegriff für verschiedene Menschen, die sich mit dem ihnen bei der Geburt vorgegeben Geschlecht nicht oder nicht vollständig identifizieren. Als Transgender können sich die beiden biologisch zugewiesenen Geschlechter Mann und Frau identifizieren, aber auch alle genderqueeren und non-binären Personen. Gehörst du beispielsweise einem dritten Geschlecht an, kannst du dich ebenfalls zu den „Transgender-Personen“ zählen.

Das Pendant zum Transgender-Mensch ist der Cisgender-Mensch. Er zeichnet sich dadurch aus, dass er sich mit dem bei der Geburt zugewiesenen Geschlecht eindeutig identifizieren kann.

Das Sternchen – der Platzhalter für verschiedene Transpersonen

 „Trans*“ ist nur der Anfang eines Wortes, das viele verschiedene Bedeutungen haben kann. Das Wort selbst ist lateinisch und bedeutet so viel wie „jenseits von, darüber hinaus“.

Hier siehst du, welche Formen es gibt und wie das „*“ am Ende des Wortes ersetzt werden kann:

  • Trans*weibliche Person: Eine trans*weibliche Person oder Transfrau ist eine Frau, deren Geschlecht bei der Geburt als männlich zugewiesen wurde. Sie kann sich damit nicht identifizieren und hat eine weibliche Geschlechtsidentität.
  • Trans*männliche Person: Eine Person, die bei der Geburt aufgrund des Körpers als weiblich identifiziert wurde, sich jedoch mit ihrem zugewiesenen Geschlecht nicht identifizieren kann und eine männliche Geschlechtsidentität hat, wird als trans*männliche Personen bezeichnet.
  • Trans*non-binär: Als non-binär werden Menschen bezeichnet, die sich weder ganz/immer weiblich noch ganz/immer männlich identifizieren können. Non-binäre Personen können sich zwischen beiden biologischen Geschlechtern empfinden, aber auch keinerlei Zuordnung verspüren. Es gibt Untergruppen wie Agender (keinem Geschlecht zugehörig) oder Bigender (beiden Geschlechtern zugehörig). Verändert sich die persönliche Geschlechtsidentifikation regelmäßig, wird von genderfluiden Personen gesprochen. Einige non-binäre Menschen zählen sich selbst zur Gruppe der Transgender, andere möchten diese Klassifizierung vermeiden.

Trans* und Inter* – Personen – wo ist der Unterschied?

In der Szene stößt du manchmal auf Personen, die sich als intersexuell oder intergeschlechtlich bezeichnen. Inter* ist ebenso ein Sammelbegriff wie Trans*. Er steht für Personen, deren angeborenes Geschlecht nicht den medizinischen Deklarationen von Cis-Mann oder Cis-Frau entspricht. Eine Inter*Person könnte beispielsweise mit sekundären Geschlechtsmerkmalen von Cis-Frau und Cis-Mann geboren worden sein. Es gibt zahlreiche Inter*Variationen, die im Laufe des Lebens sichtbar werden oder auch nicht. Es gibt viele intersexuelle Persönlichkeiten, die sich ihrer Besonderheit gar nicht bewusst sind.

Im Umgang mit Inter*Persönlichkeiten kann es aufgrund von Unsicherheiten zu Schwierigkeiten kommen. Viele Menschen wissen nicht, wie eine Inter*Person angesprochen werden möchte bzw. welche Pronomen sie nutzt. Hier hilft es dir und deinem Gegenüber einfach nachzufragen. Du zeigst auf diese Weise, dass du Rücksicht auf die Befindlichkeiten der anderen Person und die Geschlechtsidentität ernst nimmst.

Auch Inter* haben die Möglichkeit, sich selbst mit verschiedenen Geschlechtsidentitäten zu definieren. Inter*Menschen können sich selbst als weiblich, männlich, trans* oder non-binär sehen.

Trans* und sexuelle Orientierung – keine starren Grenzen

Die eigene Geschlechtsidentität ist nicht gleichbedeutend mit der sexuellen Orientierung, wird aber häufig verwechselt. Jede Trans*Person hat darüber hinaus eine individuelle sexuelle Präferenz, kann für sich genommen asexuell, bisexuell, heterosexuell, gay oder auch pansexuell usw. sein. Trans*Personen können sämtliche sexuelle Orientierungen aufweisen, die auch bei Cis*Personen vorhanden sind. Präferiert ein Trans*Mann andere Männer, kann er sich selbst als schwul bezeichnet. Fühlt er sich von beiden Cis*Geschlechtern angezogen, ist er bisexuell. Als Überbegriff für die sexuelle Orientierung von Trans*Personen wird häufig die Deklaration „queer“ genutzt.

Trans*-Vielfalt und die heutige Lage

Das Transgender-Spektrum ist enorm vielfältig und breit gefächert. Heutzutage gibt es Rechte und Möglichkeiten für Trans*Menschen, wie beispielsweise nach dem Transsexuellengesetz (TSG) die Anpassung des personenstandsrechtlichen Geschlechts, das heißt die Angabe in der Geburtsurkunde und in amtlichen Papieren sowie den Namen ändern zu lassen.

Auch für eine geschlechtsangleichende Operation entscheiden sich einige Trans*Personen, wobei die Transition laut Statistiken mehrheitlich in den 20ern stattfindet. Doch nicht jede Transgender-Person wünscht die (vollständige) Angleichung der geschlechtlichen Merkmale und sie ist zudem auch völlig unabhängig von der Geschlechtsidentität.

Das Verständnis und der Umgang mit Trans*Personen ist für einige noch eine Herausforderung, doch die öffentliche Akzeptanz nimmt glücklicherweise zu. Die Gesellschaft befindet sich auf einem guten Weg, unter anderem mit diversen Beratungsstellen, neuen Rechtsprechungen und wichtigen Tagen wie dem internationalen Transgender Day of Visibility!

 

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